Idol 5: Jürgen Heun
Jürgen Heun

geboren am 26.05.1958 in Günthersleben

Größe: 1,76 m
Gewicht: 78 kg

Jürgen Heuns erster Verein war die BSG Traktor Günthersleben, den er 1968 in Richtung Erfurt verließ. Beim FC Rot-Weiß Erfurt wurde Heun zu einem der erfolgreichsten Torjäger der DDR-Oberliga, zum Fußball-nationalspieler der DDR und zum Rekordspieler des Erfurter Vereins.
Jürgen Heun war einer der gefürchtetsten Freistoß-Spezialisten in der Oberliga. Seit seinem Debüt in der Saison 1976/77 schoss er sich jede Saison in die Spitze der Torjägerliste und das über ein volles Jahrzehnt. Immer wenn Jürgen Heun zum Freistoß anlief, zog ein Jubel durch das Stadion. Auch eine Distanz von 40 m war für ihn kein Hindernis. Ebenso gefürchtet waren seine Strafstöße, die er meist mit voller Wucht in die Mitte schoss. Trotzdem meist ohne Chance für den Torwart.
Bis zur Auflösung der DDR-Oberliga bzw. NOFV-Oberliga in der Spielzeit 1990/91 erzielte Kimme, so sein Spitzname, in 341 Oberligaspielen für die Rot-Weißen 114 Tore. Mit dem dritten Platz in der Saison 1990/91 erreichten die Blumenstädter sowohl die direkte Qualifikation für die 2. Bundesliga im (wieder-)vereinigten Spielsystem als auch die Teilnahme am UEFA-Pokal. Das Europapokalabenteuer des Thüringer Zweitligisten in der Saison 1991/92] dauerte zwei Runden. Heun absolvierte dabei vier Partien ohne Treffer. Die Spielzeit 1991/92 in der nun gesamtdeutschen 2. Bundesliga lief für das Team aus dem Steigerwaldstadion enttäuschend. In der Süd-Staffel belegten die Spieler um den inzwischen 33-jährigen Jürgen Heun, der in 29 Zweitligaspielen 7 Tore erzielte, den letzten Platz und mussten den Weg in die Drittklassigkeit antreten.
Die Saison 1992/93 in der Süd-Staffel der NOFV-Amateuroberliga sah Jürgen Heun als Spieler nach 25 Jahren Abschied vom FC Rot-Weiß Erfurt nehmend. Mit den 30 Spielen und 10 Toren aus dieser Spielzeit steigerte Kimme Heun die Zahl seiner Ligaeinsätze für die Blumenstädter auf exakt 400 und die seiner Tore auf 131. Beide Werte bedeuten für den FC Rot-Weiß Erfurt Vereinsrekord. Im Sommer 1993 wechselt er als Spielertrainer zum SV Landau/Isar 1917. Dort bestritt er sein letztes Spiel am 12.09.1998. Anschließend spielte und trainierte vom 01.06.1999 bis 31.05.2000. den FC Ergolding 1932.

Im Jahr 2000 wurde Jürgen Heun zum Erfurter Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Er gewann die Abstimmung mit deutlichem Vorsprung vor Helmut Nordhaus und Wolfgang Benkert.

Die Torgefährlichkeit und Schussstärke des Stürmers blieb auch den Auswahltrainern des Deutschen Fußball-Verbands nicht verborgen. Heun absolvierte Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre sieben Spiele in der Olympiaauswahl der DDR, in denen er ein Tor erzielte. Bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau war Heun jedoch nicht dabei. Sein Debüt für die A-Nationalelf der DDR gab der Spieler vom FC Rot-Weiß Erfurt am 7. Mai 1980 in Rostock gegen die Sowjetunion. Fast genau ein Jahr später erzielte Kimme Heun seinen einzigen Doppelpack in der DDR-Auswahl, als die Elf in Senftenberg am 19. Mai 1981 Kuba 5:0 besiegte. Insgesamt traf er für die DDR viermal ins gegnerische Tor. Zum 17. und letzten Mal lief Heun am 16. November 1985 für die DDR-Nationalelf auf. Im Ernst-Thälmann-Stadion von Karl-Marx-Stadt gewann das Team sein letztes Qualifikationsspiel für die 1986er WM in Mexiko mit 2:1 gegen Bulgarien.

Im Sommer 2000 kehrte Jürgen Heun aus Ergolding zurück und trainierte die 2. Mannschaft von RWE in der Landesliga bis Oktober 2001. Mit mehr als 43 Jahren wechselte er sich selbst 1x als Spieler ein. Im Oktober 2001 wechselte er an die Seite von Jens Große als Co. Trainer zur 1. Mannschaft des Vereins. Mit der Ablösung von Jens Große im Oktober 2002 endete diese Trainerstation. Ab 2003 bis 2005 coachte er den Kindelbrücker SV, mit dem er 2004 souverän von der Bezirksliga in die Landesklasse aufstieg. Danach war er ab 2005 Trainer beim FC Erfurt Nord bevor er dann im Sommer 2006 zur SG Rudisleben/Arnstadt wechselte.

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

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