Idol 2: Helmut Nordhaus
Helmut Nordhaus

geboren am 10.10.1922 in Erfurt
verstorben am 15.10.2014

Größe: 1,75 m

Zwischen 1949 und 1956 war Helmut Nordhaus das absolute Idol der Thüringer Fußballanhänger und einer der technisch vielseitigsten und elegantesten Mittelläufer im gesamten deutschen Raum.

1922 in Erfurt geboren, spielte er in seiner Jugend erst bei Wacker Erfurt, bevor er dann 1935 zum VfB Erfurt wechselte. Bereits mit 17 Jahren spielte er dort in der 1. Männermannschaft und kam bereits im 1. Männerjahr im Auswahlteam Thüringens gegen Baden zum Einsatz. Während des 2. Weltkrieges zur Marine eingezogen, spielte er u.a. bei Bremerhaven 93, sowie in Brüssel und in Amsterdam. 1945 geriet Helmut Nordhaus in Britische Kriegsgefangenschaft und wurde in Ägypten (Ismalia) für 3 Jahre interniert. Erst im April 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte zunächst beim Hamburger SV (mehrere Freundschaftsspiele u.a. gegen Schalke 04 und SV Waldhof Mannheim), aber noch im Jahr 1948 kam Helmut Nordhaus nach Erfurt zurück und spielte bei der SG Erfurt West.

Unter seiner Führung reifte eine hervorragende Erfurter Mannschaft heran, die bereits 1949 das 2.Finale um die Ostzonenmeisterschaft erreichte, dieses aber leider ebenso wie das FDGB Pokalfinale 1950 verlor. Nach der Saison 1950/51 stand der in Turbine Erfurt umbenannte Verein nach Abschluss der Saison zwar an der Tabellenspitze, aber man musste gegen die punktgleiche BSG Chemie Leipzig ein Entscheidungsspiel in Chemnitz absolvieren, welches Turbine erneut verlor. Helmut Nordhaus und zwei weitere Erfurter Spieler waren vom Verband wegen „Vorkommnissen“ zu einem inoffiziellen Länderspiel der DDR für dieses Entscheidungsspiel gesperrt worden. Um Helmut Nordhaus wurde dann eine neue Erfurter (Turbine) Mannschaft geformt, die dann endlich zwei Jahre später 1954 und 1955 jeweils den Meistertitel nach Erfurt holen konnte. Helmut Nordhaus war ihr Regisseur und Spielgestalter. Er ordnete die Abwehr, schlug herrliche Pässe nach vorn, oder brachte manche gegnerische Abwehr und Torwart mit gelupften Freistößen zur Verzweiflung. Mit seiner eleganten Spielweise und exzellentem technischen Können wurde Helmut Nordhaus zum Vorbild ganzer Erfurter Fußballgenerationen und ein Idol der Fußballfans. Helmut Nordhaus konnte beidbeinig platziert und hart schießen und verkörperte in nahezu idealer Weise den Spielertyp des „Mittelläufers“ der 50-ziger Jahre. Dank seiner Spielintelligenz und Ballsicherheit konnte er jederzeit auch als kompromissloser Stopper (letzter Mann) eingesetzt werden.

Nach seiner aktiven Laufbahn als Fußballer war Helmut Nordhaus noch bis 1982 als Trainer eng mit dem Fußball verbunden. Heute, mehr als 50 Jahre nach den Glanzzeiten des Erfurter Fußballs, sind die sportlichen Leistungen von Helmut Nordhaus vor allem bei den älteren Fußballanhängern unvergessen.

Seine Stationen als Spieler vor und nach dem 2. Weltkrieg:

  • 1933 bis 1935 Wacker Erfurt
  • 1935 bis 1939 VfB Erfurt
  • 1939 bis 1948 kriegsbedingte Unterbrechung
  • 1948 bis 1956 Fortuna, KWU, BSG / SC Turbine Erfurt 178 Spiele, 33 Tore

Seine Stationen als Trainer:

  • 1956 bis 1958 BSG Stahl Maxhütte
  • 1959 bis 1964 SG Dynamo Erfurt
  • 1964 bis 1966 SC Turbine / FC RW Erfurt
  • 1966 bis 1970 FC Rot-Weiß Erfurt II
  • 1970 bis 1972 BSG Motor Erfurt Nord
  • 1972 bis 1975 BSG Motor Sömmerda
  • 1975 bis 1982 BSG Motor Gotha
  • 3 A Länderspiele für die DDR
  • 2 inoffizielle Länderspiele für die DDR
  • Länderspiel für Thüringen Gauauswahl Mitte mehrere Spiele

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

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